May 11, 2022

 







Winter 2021 / 2022 Gewöhnliche Leute in ungewöhnlichen Zeiten: Eine Japanerin reist durch Deutschland





Menschen, die für ihre Familie „Nein“ sagen

Es gibt friedliche Demonstrationen als Widerstandsaktion gegen Corona-Maßnahmen, die in über 1600 Städten und Dörfern in ganz Deutschland stattfinden.

Ich werde ein Fotobuch in Papierform herausgeben, in dem meine Begegnungen mit den gewöhnlichen Bürgern, die an dieser Demonstrationen teilnehmen, dargestellt werden. Ich wünsche mir sehr, dass viele Menschen dieses Buch in die Hand nehmen werden.

Dies sind Geschichten der jeweiligen Menschen, die hier in den Fotos aufgenommen worden sind.

Seit 2020 finden zahlreiche Protest-Bewegungen in Form von Demonstrationen und Spaziergängen in Deutschland statt. Jedoch berichten die Mainstreammedien über diese Phänomene kaum.

Ich als Fotografin gehe selbst zu den jeweiligen Demonstrationen mit meinen Füßen hin und sehe mit meinen Augen und höre die Teilnehmer unmittelbar an –  auf diese Weise nehme ich ihr Herz, das ich hautnah erlebt habe, in meine Fotos auf.

Ja, das ist das Buch mit Fotos und Interviews von den Demonstrationen in Städten und Dörfern in Deutschland.

Jedoch ist es mir sehr schwer geworden, diese Interview-Reisen innerhalb Deutschlands fortzusetzen, wegen der rasant gestiegenen Benzin- und Materialkosten, die ich bislang alleine getragen habe.

Anfangs hatte ich nur die Idee, das Buch in Japanisch herauszugeben, allerdings entstand in mir der Wunsch, viel mehr Menschen weltweit zu erreichen, die davon noch nicht erfahren haben. Deshalb beabsichtige ich jetzt, meine Interviews sowohl in Japanisch als auch in Englisch übersetzen zu lassen.


BadenBaden            Foto:Jürgrn Schurr

 

Über mich:

Ich heiße MAKKI

Ich bin Fotografin und lebe seit 2014 in Deutschland. Meine Tätigkeit besteht darin, fotografische Dokumentationen verschiedener Künstler in Deutschland zu machen.

Meine Motive sind verschiedene Künstler und ich fotografiere ihr Berufsleben - indem sie ihre Kunstwerke gestalten - und ihre authentische Persönlichkeit – ihre Ausstellungen, Konzerte oder auch Theaterstücke.

Normalerweise betrachtet man nur die fertiggestellten Werke des jeweiligen Künstlers, allerdings nimmt man ihre inneren Prozesse zu ihren Werken und ihr strahlendes Gesicht nicht wahr.

Meine Fotokunst von Künstlern sind unmittelbare Beweise ihres Daseins und ihrer Seele

Das ist das Gefühl, das stark in mir entsteht, wenn ich Künstler als Motiv fotografiere. Ich stelle fest, dass sich Kunstwerke durch einen bestimmten Prozess, in den sie ihre Seele einbringen, herauskristallisieren und letztendlich vor dem Publikum entstehen.

Die Dauer des Fotoshootings beträgt 3 Wochen, teilweise auch bis zu 5 

 


Allerdings sind die derzeitige Hauptdarsteller keine Künstler, sondern gewöhnliche Bürger

Seit März 2020 entstand die Pandemie mit einem neuartigen Corona-Virus und man wurde gezwungen, mit bislang von niemandem erlebten Maßnahmen zu leben.

In diesem befremdlichen Alltag wusste ich bis Ende 2021 überhaupt nicht, dass sich zahlreiche Demonstrationen weltweit verbreitet hatten. Solche Demonstrationen finden nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern in Europa, Australien und Neuseeland statt.

Ich habe immer mehr solche Bilder und Videos von Bürgerprotesten in sozialen Medien auf  zufällige Weise wahrgenommen. Einmal hatte ich über Facebook eine Nachricht geteilt und dadurch wurde mir klar, dass es viele Menschen gibt, die darüber noch nie etwas erfahren hatten. Offenbar berichten die Mainstreammedien wie Fernsehen und Zeitungen darüber kaum über dieses Thema.

Nachdem ich eine Woche lang  konzentriert viele Videos und Bilder zu dieser Art von Bürger-protesten angeschaut habe, habe ich mich entschieden, zu einer Demonstration zu gehen, um diese mit eigenen Augen zu sehen. Seitdem ich am 27.12.2021 an der für mich ersten Demonstration teilgenommen habe, setze ich mein Fotoshooting mit Interviews fort.


 

Auf der Suche nach der gemeinsame Grundlage als „Mensch“

In meinem Berufsleben versuche ich, ein Fotoshooting zu machen, aus dem erkennbar wird, wie der jeweilige Künstler gegenüber seiner Kunst steht und wie er sein Herz in seine Kunstwerke einbringt.

Denn mich interessiert nicht nur der Künstler äußerlich, sondern auch der Mensch, der ein individuelles inneres Leben führt.

Diesmal aber begegne ich nicht Künstlern, sondern verschiedenen Menschen, die durch einen gemeinsamen Wunsch  zusammengeführt werden und aus diesem Wunsch heraus ihren Gedanken in die Tat umsetzen.

Ich habe geahnt und auch gehofft, dass ich dort eine gemeinsame menschliche Grundlage bei den deutschen Bürgern erleben werde - bei Menschen, die mit für sie unverständlichen Umständen konfrontiert sind,

die künstlerisches Leben führen,

die weder zum Einkauf gehen noch ihre Mitmenschen treffen können, ohne eine Maske zu tragen,

die ein öffentliches Verkehrsmittel benötigen, dessen Nutzung aber genauso beschränkt wird.

Was ich mit diesem Fotoshooting herausarbeiten und darstellen möchte, ist eine gemeinsame und selbstverständliche Grundlage von „gewöhnlichen“ Menschen mit „gewöhnlichen“ Aussichten.

Begegnung mit Demonstrationsaufmärschen

Vor dem Hintergrund der Pandemie wurden auch in Deutschland die Corona-Maßnahmen weiter fortgesetzt. In dieser Situation konnte ich keine Ausstellung meiner Fotowerke organisieren, nachdem ich einige Foto-Bücher herausgegeben hatte.

So war ich auf der Suche nach einem neuen Projekt.

Dieses neue Projekt, das ich nun gefunden habe, ist ganz anders wie meine vorherigen Projekte.

Ich fahre in für mich fremde Städte und Dörfer und begegne vielen Menschen – ich mache Fotoshooting, um diese Eindrücke mit Fotos aufzunehmen.

Dies ist eine ganz andere Art des Fotoshootings wie ich es bislang kannte.

In jeweiligen Fotos werden viele Menschen auf einmal aufgenommen. Ich musste dabei darauf Rücksicht nehmen, dass es sicherlich Teilnehmer gibt, die ihr Gesicht nicht öffentlich machen wollen.

Deshalb habe ich möglichst viele Menschen vorher gefragt, ob ich ein Fotoshooting machen darf bzw. wer sein Gesicht nicht veröffentlicht haben möchte. Ich habe dann die betroffenen Menschen markiert, damit ich später ihr Gesicht verdeckt halten kann.

Ich habe die Teilnehmer darüber informiert, indem ich an sie einen Prospekt verteilt habe, in dem Informationen über mich und meine Tätigkeit stehen, damit sie nachvollziehen können, dass durch die von mir aufgenommenen Fotos ein „Fotobuch“ gestaltet wird.

Man sieht die Menschen, die diesen Prospekt in der Hand halten, auf meinen Fotos. Das ist ein Zeichen, dass ich am jeweiligen Ort war und tatsächlich diesen Menschen begegnet bin.

Einmal habe ich einen Teilnehmer gefragt, ob ich ihn mit seiner Flagge veröffentlichen darf. Er sagte zu mir: „Selbstverständlich!“  Alle Achtung vor seinem Mut und seiner Entschlossenheit.

Aus Informationen von meinem sozialen Netzwerk habe ich mir ausgesucht, welche Demonstrationen oder sogenannte Spaziergänge ich besuchen werde.

Aus solchen Informationen habe ich erfahren, dass sich Bürger von montags bis sonntags an ihrem jeweiligen Wohnort versammeln, um angemeldete Demonstrationen oder unangemeldete Spaziergänge zu machen. Allerdings war ich sehr unsicher, ob diese stattfinden würden, bis ich diese am jeweiligen Ort mit meinen Augen tatsächlich gesehen hatte.

Manchmal war ich enttäuscht, weil ich keinen Menschen antreffen konnte, obwohl eine Demonstration angekündigt war. Ich musste mich jedoch erst vor Ort versichern, ob die jeweilige Information korrekt war.


Protestbewegung, die in der jüngsten modernen Geschichte nie zu sehen war und deren Sinn

Es gab noch nie diese Art einer Protestbewegung, an der gewöhnliche Bürger, die mit jedweder Demonstrationen nie etwas zu tun hatten, beteiligt sind. Die Anzahl der Teilnehmer nimmt außerdem stetig zu. Diese Bewegung findet jeden Tag irgendwo statt und zwar kontinuierlich bereits seit 2 Jahren.

Ich habe mein Verständnis immer weiter vertieft, indem ich mit Menschen gesprochen habe, warum, wann und wie sie sich an diese Bewegung angeschlossen haben.

Teilweise haben ihre warme Ausstrahlung und ihr starker Wunsch mich so tief berührt, so dass mir die Tränen kamen.

So habe ich angefangen, immer mehr darüber nachzudenken, welchen Beitrag ich für diese Menschen leisten kann.

Wenn man nur die jeweiligen Demonstrationen und die Spaziergänge per Zufall erlebt, kann man nicht erkennen und wahrnehmen, was diese Teilnehmer in ihrem Herzen tragen und was für ihr Leben wichtig ist.

Wenn man mein Fotobuch in die Hand nimmt, kann man ihr Herz berühren.

Diese Bürger sind keine außergewöhnlichen Menschen, sondern normale Menschen, die sich einsetzen, um ihre geliebten Mitmenschen zu schützen.

Das ist die gemeinsame Grundlage, die diese unterschiedlichen Menschen in sich tragen.


Eine Teilnehmerin sagte :

Mir egal, ob du geimpft, abgelaufen ungeimpft oder ungeimpft bist. Hauptsache  du bist nett und humorvoll, kannst Autos reparieren, backen, hast tolle  Einrichtungstipps und bist noch Ernährungsberaterin.


Auch viele Ärzte und Rechtsanwälte sind ebenfalls aktiv in ihrem jeweiligen Fachbereich und gehen vor, um die Menschenwürde zu verteidigen.

Ich möchte diese Tatsachen, die die Mainstreammedien verschweigen, mehr deutschen Bürgern zum Bewusstsein bringen.




Bitte um Unterstützung

Ich fahre selbst zu den jeweiligen Orten der Demonstration und Spaziergänge, um diese historische Situationen zu dokumentieren.

Jede Demonstration findet gleichzeitig statt, so dass ich nur eine Stadt oder ein Dorf besuchen kann. Für den nächsten Termin muss ich je nach Ort bis zu 100 oder 250 km weit  fahren.

Trotz des rasant gestiegenen Benzinpreises gibt es keine Möglichkeit zu den jeweiligen Orten zu fahren, um den Bürgern begegnen zu können.

Deshalb möchte ich Sie herzlich um Ihre finanzielle Unterstützung bitten, um diese Interview-Reise fortsetzen zu können.

Ich treffe Menschen, die ihr Herz in die Demonstrationen und Spaziergänge einbringen und dokumentiere dieses, um sie mit weiteren Herzmenschen zu verbinden.

Ich kann sicherlich nicht alle 1600 Städte und Dörfer besuchen. Jeden Ort kann ich auch sicherlich nur einmalig besuchen. Trotz dieser einmaligen Begegnung kommen mir immer wieder Tränen.

Ich freue mich, wenn ich durch mein Fotobuch erreichen könnte, dass Sie sich umarmt fühlen.



Baden Baden                                                                                                                                                               Foto:Jürgen Schurr






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